WuZ Reisenews und Kulturnachrichten - März 2014
Italien: Villen und Gärten der Medici in der Toskana Neue europäische Weltkulturerbestätten der UNESCO
Die UNESCO könnte es sich mit Italien relativ einfach machen und das gesamte Land unter Welkutlurerbe-Status stellen, denn wo soll man dort anfangen, vor allem: wo aufhören? 2013 befand man die in der Bilderbuchlandschaft Toskana gelegenen Villen und Gärten der Familie Medici zwischen Florenz und Lucca als reif für die Liste.
 |
12 Objekte hat man besonders gewürdigt: die Gärten Boboli (Florenz) und Pratolino (Vaglia, Florenz), die florentiener Villen Careggi, La Petraia, Cerreto Guidi, Castello und Poggio Imperiale; die Villen Belcanto in Fiesole (auch bekannt als Villa Fiesole), Poggio in Caiano (Prato), La Màgia (Quarrata, Pistoia), Artimino (Carmignano, Prato), Cafaggiolo in Barberino di Mugello, Trebbio (San Pietro a Sieve) und das Palazzo Seravezza in Lucca.
Die meisten der Gebäude wurden zwischen dem 15. und dem 17. Jh. errichtet, also in der Hochzeit der Medici als Landesbeherrscher und Kunst- und Handwerksförderer. Dabei handelte es sich dem Zwecke nach meist um Landresidenzen, sozusagen Lustschlösser, die vor allem in den Sommermonaten oft den ganzen Hofstaat beherbergten und durchaus vehemente Statussymbole waren, bei denen es jedoch nicht nur darum ging, seinen Reichtum heraushängen zu lassen, sondern durch die sich auch ein Wettstreit in Feinsinn und Kunstgeschmack entfaltete, in den auch die Gärten und Feste eingebunden waren.
Manche dienten mehr als Ausgansorte für Jagden, andere als Orte der Erhohlung, in Cafaggiolo zum Beispiel wurde eine der wichtigsten Keramik-Werkstätten der Renaissance gegründet. Die Villa Artimino bekam den Beinamen „Villa der Hundert Kamine“. Auf der Villa Fiesole traf sich Lorenzo de Medici gern mit Renaissancedenkern wie Poliziano und Pico della Mirandola. Die Villa La Màgia wiederum war der Ort eines historischen Treffens, hier trafen sich 1536 Herzog Alessandro de Medici und Kaiser Karl V. stattfand.
Die Nutzung der Villen heute ist unterschiedlich, La Petraia, vielleicht die schönste, ist Teil der Museen der Stadt Florenz und kann besichtigt werden, ebenso die Jagd-Villa Cerretto Guidi, sie ist heute ein Jagdmuseum. Andere Villen sind Sitz von Institutionen wie der Akademie della Crusca oder anderer Schulen und Behörden, auch die Gärten sind nich alle unbeschränkt der Öffentlichekit zugänglich.
Weitere Infos über das Toursmusbüro für die Toskana http://www.turismo.intoscana.it/en/ Abb.: Tourismusbüro Italien
|