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Weg & Ziel
Reisen und Kultur in Europa

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WuZ    Reisenews und Kulturnachrichten - 1. April 2014

El Hierro schafft´s alleine:
Autarke Energieversorgung auf Kanareninsel

Wer ab Sommer eine Reise auf die kleinste Insel der Kanaren, El Hierro plant, unterstützt damit ein bisher in Europa einzigartiges Projekt. Die rund 10.000 Einwohner versorgen dann sich und die Urlauber vollständig frei von fossilen Brennstoffen, was gleichbedeutend ist mit autarker Energieversorgung.

Möglich machen das Hochleistungs-Windgeneratoren, die an zwei Staubecken in 700 Höhenmeeter Abstand gekoppelt sind, die wiederum über eigene Generatoren verfügen. Am Tag und am Abend versorgen so Wind- und Wasserkraft die Insel mit Strom, in der Nacht ist der Bedarf geringer, auch wenn die Meerwasser-Entsalzungsanlagen im Dauerbetrieb sind, der Reststrom wird für das Rückpumpen des Wassers in die Staubecken verwandt, die Energie also gespeichert. Solarkollektoren übernehmen kleinere Zusatzaufgaben, ein Smart-Grid sorgt für die intelligente und integrierte Steuerung des Netzes.

Eine 270 Quadratkilometer kleine Insel im windreichen Atlantik und nur 10.000 Einwohner, natürlich, wird man sagen, das ist ein interssantes Projekt, aber kaum auf stärker bewohnte Gebiete, gar Großstädte oder ganze Länder übertragbar. Auch sind die Investitionskosten hoch, sie konnten mit EU-Geldern und von der Zentralregierung erkämpften sowie eigenen Mitteln gestämmt werden. Doch letztlich ist jedes Dorf, jeder Kiez eine Art Insel und es gibt neben Wind- auch Solarenergie, mit Biogas getriebene Stromerzeugung, Erdwärme und vielerlei Kombi-Modelle, die den Aufwand lohnen. Beispiele dafür gibt es bereits.

Auch El Hierro hat nun vorgemacht, dass es möglich ist. Wo ein Wille ist.... Gerade schickt sich Spanien unter der konservativen Regierung Rajoy an, vor den Balearen und Kanaren mit Schallkanonen nach Erdöllagerstätten zu forschen, die ersten Genehmigungen sind erteilt. Der Raubbau an den Küsten schreitet voran, die korrupte Branche scheint kaum zu stoppen. El Hierro wird hingegen von einem Parteilosen, Alpidio Armas González (Foto), regiert, der vor allem seine Insel liebt, er hat noch weitergehende Pläne. Schon in sechs Jahren sollen auch alle Fahrzeuge auf der Insel nur noch elektrisch betrieben werden.

WuZ

 

 

 


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