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Weg & Ziel
Reisen und Kultur in Europa

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WuZ    Reisenews und Kulturnachrichten - 18. März 2014

Sanktionen gegen Russland: Luxushändler, Tourismus- und Hotelbranche in Westeuropa fürchten Geschäftsverluste

Touristiker, Hotelausstatter und Luxuswarenhändler Westeuropas sorgen sich um die Krim, die Ukraine und Russland. Natürlich nicht um die einfachen Menschen dort oder den Weltfrieden, sondern um die zahlungskräftigen Gäste, die aufgrund einer Eskalation oder schärferer Visa-Bestimmungen ausbleiben könnten und um die mehr als 100 Luxushotels, die derzeit - vor allem auch mit Blick auf die WM 2018 - allein in Russland geplant sind.

Die Lobbyisten der Branche trommeln daher gegen Wirtschaftssanktionen. Ob es gelingt, die westlichen Regierung davon zu überzeugen, dass man mit russischen Oligarchen immer noch bessere Geschäte macht als mit ukrainischen Ultranationalisten?

Schlägt man ihm die Türe vor der Nase zu oder lässt man sie einen Spalt weit auf?

Wie auch immer, in den elf WM-Städten entstehen Bahnhöfe, Flughäfen, Einkaufszentren, Bürokomplexe, Krankenhäuser und vor allem Hotels. Rolf W. Schmidt, Geschäftsführer des Branchendienstes www.tophotelprojects.com sagt dazu: "Wie sich vor allem die rund 40 Hotelprojekte der großen US-amerikanischen Hotelketten wie Hilton Worldwide, Hyatt International, InterContinental Hotels Group, Marriott International, Starwood Hotels & Resorts und der Wyndham Hotel Group in Russland entwickeln, werden unsere Hotelmarkt-Analysten detailliert beobachten". Wirtschaftssanktionen jedenfalls wären "schwere Steine", die man den "Qualitätslieferanten" aus Europa in den Weg legte.

Verschärfte Visa-Bestimmungen für russische Touristen würde Deutschland und Österreich hart treffen, 9% aller (registrierten) Auslandsreisen von Russen führten im Vorjahr nach Deutschland (2,3 Mio.), getoppt nur noch von der Türkei und der Ukraine (vor allem auf die Krim) sowie - im Verhältnis zur Einwohnerzahl - von Österreich, in dem viele gut Betuchte - manchmal auch steckbrieflich Gesuchte - einen halbwegs sicheren Hafen für ihre Assets erkannt haben und es auf Kärntner Straße und Am Graben kaum noch ein einschlägiges Markengeschäft gibt, in dem keine russischsprachigen Verkäuferinnen arbeiten. Und was wäre Kitzbühel, St. Moritz ohne Russen?

Insgesamt weisen die Zahlen von 2012 27,2 Millionen Auslandsreisen russischer Staatsbürger auf, davon entfielen 72 Prozent auf Urlaubsreisen und 16 Prozent auf Geschäftsreisen (4,2 Mio.). Die meisten EU-Visa für russische Gäste wurden 2012 von Finnland ausgestellt (1,3 Mio.). In Deutschland wurden gerade einmal etwas über 397.000 Visa erteilt.

WuZ

 

 

 


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